Südtirol, Lombardei, die Schweiz und der Schwarzwald.
Eine schöne Tour durch die Berge mit sich immer wechselnder Szenerie.
Im Juni / Juli 2022 war ich mit meinem Gravelbike in dieser Gegend unterwegs. Das erste große Ziel war das Octopus Gravel Event in Andermatt. Hier tragen sich hunderte Bikepacker, um gemeinsam sieben Sackgassen auf Schotterstraßen zu befahren und Spaß zu haben. Ein tolles Event in einer tollen Landschaft.

Tag 1
Dieser Route kann man bis auf wenige Passagen immer auf Radwegen folgen.
Zuerst geht es nach Bruneck, wo man gen Westen nach Mühlbach abbiegt. Der Radweg ist mit ein paar kleinen Anstiegen schön, aber nie anstrengend. Von Mühlbach nach Brixen sollte man den neuen Radweg über Schabs nehmen. Dieser ist neu angelegt worden und spart jede Menge Kraft und Zeit. Nach Bozen und ins Unterland kann man immer weiter dem Radwegenetz folgen. Besonders im Sommer kann es auf dieser Strecke sehr warm werden. Viel trinken!
Nach Kurtatsch verläuft ein schöner Weg durch Eppan und am Kalterer See vorbei, immer auf der Weinstraße. Dieser ist schöner als der in der Route gefahrene Abschnitt. Egal welche Option man für die letzten Kilometer wählt, immer schön und entspannend ist es bei Lukas vom Gasthof Terzer in Kurtatsch. Hier lässt es sich bei gutem, lokalen Mendelbier und köstlichen Speisen lange aushalten.
Nonstal, Val di Sole und das Veltlin. Über den Passo Tonale
Von Kurtatsch geht es in den Süden durch die Salurner Klause nach Mezzocorona und Mezzolombardo. Nach Cles und Cis führt ein Radweg, dem man ohne nachzudenken einfach folgen kann. Dieser ist lwicht und stetig steigend, dafür muss man sich die Straße nicht mit Autofahrern teilen.
Bei der Kreuzung von Cis gibt es eine Möglichkeit zum Ausruhen und Kaffeetrinken, bevor der Passo Tonale in Angriff genommen wird. Bis Ossana/Vermiglio verläuft ein Radweg links des Flusses, welcher auf jeden Fall zu bevorzugen ist. Es ist ruhig dort und kommt im Notfall immer sehr schnell in die jewiligen Dorfzentren, um sich bei einem Getränk zu erfrischen.
Die letzten Kilometer auf die Passhöhe müssen auf der Straße zurückgelegt werden. Als Radfagrer hat man nicht immer genügend Platz am Seitenstreifen, aber die Auto- und Motorradfahrer verhalten sich respektvoll.
Endlich geschafft! Der Passo Tonale! Jetzt kann man das Rad bis nach Vezza d'Oglio laufen lassen.
Durch das Veltlin an den Como See
Es gibt die Option, über die vielbefahrene Hauptstraße nach Sondrio zu kommen, oder über eine kleine und ruhige Seitenstraße auf der Südseite des Tales (Ortschaft Caprinale).
Auf jeden Fall solle man die letztere Option wählen. Der Anstieg dort hinauf lohnt sich auf jeden Fall! Die Ortschaften dort sind ruhig, man kann die dort lebenden Leute bei der Feldarbeit beobachten und durch den kühlen Wald fahren. Zum Schluss gibt es noch eine tolle Abfahrt ins Tal.
Zum Como See führt von Sondrio ein guter Radweg. Wer durstig ist, sollte nach Wasserspendern am Wegesrand und bei Rastplätzen auschau halten.
Am Como See gibt es viele Campingplätze, die zum Entspannen und Übernachten einladen.
Dem Ufer entlang muss man der Hauptstraße folgen. Auf der Strecke sind ein paar Tunnels, die als Radfahrer nicht durchfahren werden dürfen. Dafür gibt es immer einen Radweg, der die Tunnels umfährt.
Vom Como See zum Lugano See
Tag 4 ist kurz und läd zum Entspannen in Lugano ein. In der Gegend gibt es viel zu wandern oder wer sich ausruhen will, auch nur die Stadt zu besichtigen.
Bei schönem Wetter kann ein Ausflug mit der Fähre zur Exclave Campione d'Italia schön sein - oder gar eine Rundfahrt um den gesamten Luganersee.
Von Lugano über den Gotthard Pass nach Andermatt
Der Gotthardpass. Wunderschön von beiden Seiten zu befahren. Wer vom Süden kommt, für den ist die Tremola natürlich Pflicht.
Diese alte Passstraße schlängelt sich mit ihren engen Serpentinen und dem Kopfsteinpflaster fernab vom vielen Verkehr auf die Passhöhe hinauf. Bedonders am Abend ist das Licht sehr schön, welches die rundumliegenden Wiesen besonders schön erscheinen lässt.
Nach Andermatt geht's dann rasant. Die Straße ist in einem sehr guten Zustand. Spaß ist vorprogrammiert!
🦑 Gravel
Das Octopus Gravel Event in Andermatt wurde 2022 zum ersten Mal ausgetragen. Der Start ist im Dorf und es sind sieben Sackgassen auf Gravel und Asphalt zu bezwingen. Hike-a-Bike Passagen sind auch dabei.
Die Sackgassen sind abseits der viel befahrenen Pässe, aber keineswegs weniger episch. Die Ausblicke sind traumhaft und besonders schön, wenn diese mit anderen Teilnehmern geteilt werden.
Freibuuurg
Von Rheinfelden rollt man zuerst gelassen durch ein paar Dörfer und Radwege bis zum Fuß des Fledberges. Dort geht es mit konstanter Steigung hinauf. Die Straße ist gut und bergauf teilweise zweispurig. So können die Autofahrer mit großem Abstand überholen.
Am Feldberg angekommen rollt man schnell ins Tal nach Freiburg. Zuvor kann man aber noch den Titisee bestaunen, oder sogar dort einen Tag verbringen.
Schwarzwald Murgtal
Ganz kurz und knapp:
Das Murgtal ist ein Highlight! Es verläuft auf feinem Gravel leicht bergab durch Wälder, durch kleine Dörfer und hin und wieder an Hängen entlang - hoch über dem Tal.
Zuert geht's aber nach Freudenstadt. Dort hinauf führt keine Gravelstraße, sondern eine asphaltierte. Diese ist aber nicht weniger spannend und schön. Auf jeden Fall eine sehr empfehlenswerte Tour!
Adieu Schwarzwald
Diese Route ist so schön, da man bis Pforzheim nie durch eine große Stadt kommt. Die Route schlängelt sich durch Wiesen und Felder. An kleinen Dörfern kommt man auch vorbei, was zum Kaffee trinken einlädt.
Es sind einzelne, kurze und sehr steile Passagen dabei, die aber kurzerhand geschoben werden können.
Die Tour ist es wert, nachgefahren zu werden. Die vielen Getreidefekder mit den saftig grünen Hügeln im Hintergrund machen den Scgwarzwald unvergesslich. Hinab nach Pforzheim ist dann noch Gravel dabei - alles einfach.