Im Juli 2021 bin ich zusammen mit meinem Kollegen Ignace aus Belgien auf eine dreiwöchige Bikepacking Tour durch die Alpen gestartet. Es waren viele Höhenmeter und viel Regen dabei. Die Laune ließen wir und deshalb aber nicht vermiesen.
In Lunz am See in Niederösterreich startend geht es innerhalb von drei Wochen durch Tirol, Italien, einen großen Teil der Schweiz, am Bodensee vorbei, durch Vorarlberg, das Allgäu und Bayern, bevor wir wieder zurück zum Ausgangspunkt gelangen. Eine abwechslungsreiche Tour für alle, die gerne in den atemberaubenden Kulissen der Alpen unterwegs sind und es mögen, Höhenmeter zu machen.
In den ersten Tagen fahren wir am Großglockner und bei Zell am See vorbei, bevor es nach Innsbruck geht. Im Inntal drehen wir in den Süden und machen uns über den Reschenpass auf den Weg zum weltbekannten Stelvio. Von dort geht es über eine Offroadvariante nach Livigno, kurz vor der Schweizer Grenze.
Um die Gravelbikes auf Herz und Nieren zu testen nehmen wir den Weg des Caschauna Passes, um in die Schweiz zu gelangen. Im Schweizer Engadin angekommen entscheiden wir uns für Albula Pass, Oberalp Pass und Furka Pass, bevor wir uns im Walliser Sion wiederfinden. Hier Ist aber nicht Schluss mit den Pässen. Den Norden anpeilend befahren wir noch den Sanetsch Pass und Gurnigel Pass, um ins Berner Oberland zu kommen.
Die Berge sind für ein paar Tage hinter uns und die Gravelräder bringen uns durch eine hügelige Landschaft nach Konstanz am Bodensee. Von hier geht es nur noch in den Osten. Wieder in zurück in den Bergen und bei Bregenz in Vorarlberg, dem Allgäu, Garmisch und Kufstein vorbeikommend erreichen wir Salzburg, von wo es zurück zum Ausgangspunkt der Tour - Lunz am See - geht.

Tag 1
Wir starten in Lunz am See und fahren von dort in den Südwesten. Zuerst geht es für ein paar Kilometer dem Ybbs Radweg entlang nach Göstling an der Ybbs.
Dort trennen wir uns vom Fluss und nach insgesamt 40 Kilometern befinden wir uns schon auf dem nächsten Radweg - dem Enns Radweg - und somit schon in der Steiermark.
Im grünen Herz Österreichs fahren wir anfangs zwar oft auf der Straße, doch diese ist glücklicherweise nicht stark befahren und das Radfahren und Bestaunen der umgebenden Berge sehr angenehm.
Die Radwege hier in Österreich sind außerordentlich gut beschildert und wir können dem Straßenverlauf blind folgen.
Ein Highlight dieser Etappe ist die Lauferbauerbrücke. man hat einen hervorragenden Blick auf die Berge, der Fluss ist schön und auf dem Radweg ist kaum Verkehr.
Bei Stein an der Enns verlassen wir den Radweg und biegen in das Sölktal ab. Die ersten fünf Kilometer beginnen gleich mit einer Steigung, bevor es wieder für ungefähr zehn Kilometer flacher wird.
Auch hier hält sich der Verkehr in Grenzen und das Befahren dieser ländlichen Gegend macht das Radfahren beim Sonnenuntergang sehr schön. Bevor der Sölkpass beginnt, kommen wir an der Hansenalm vorbei, in deren Nähe wir die Nacht verbringen und am nächsten Tag Kraft für die Überquerung des Passes tanken.
Tag 2
Die letzten fünf Kilometer des Sölkpasses sind mit konstant 10% Steigung sehr berechenbar. Die Straße ist gut und breit genug, dass die Autos mit einem Abstand passieren können. Rings um einen kann man grasende Kühe und viel Natur sehen. Leider war das Wetter nicht gut und wir hatten keinen Ausblick auf der Passhöhe. Dafür wartet aber eine 12km lange Abfahrt ins Tal, wo wir in den Westen ins Krakautal im Bezirk Murau weiterfahren. Hier ist man ganz allein. Der Verkehr hält sich wirklich sehr in Grenzen.
Man kommt bei einigen Dörfern vorbei, wo man gut die Trinkflaschen auffüllen kann. Auf dem Weg ins Salzburger Lungau fahren wir an der Ludlalm vorbei, wo wir uns für den Nachmittag stärken.
Von hier geht es wieder ins Tal und wir folgen dem Murradweg bis St. Michael im Lungau.
Hier holt uns das Wetter ein und wir befinden uns inmitten eines Gewitters. Wir erklären den Tag für beendet und übernachten im Dorf.
Tag 3
Diese Etappe beginnt sofort steil über den Katschberg. Im Katschbergtunnel sind keine Radfahrer erlaubt, weshalb eine 5km lange Steigung mit teilweise mehr als 15% bewältigt werden muss, um über den Berg zu kommen. Glücklicherweise gibt es einen circa einen Meter breiten Seitenstreifen, wo Platz für die Autofahrer ist. Die Abfahrt ins Tal ist weniger steil dafür um einiges länger.
Von Seeboden und Spittal an der Drau geht es durch das flache Mölltal dem R8 Großglockner Radweg entlang. Wenn das Wetter gut ist und es der Wind gut meint, kann hier gut Strecke gemacht werden. Fast 80km sind es bis Heiligenblut mit flachen oder oder nur sehr leichten Steigungen.
In Heiligenblut geht es nun steil nach oben zum Hochtor. Der Aufstieg teilt sich auf zwei circa sechs Kilometer lange Steigungen auf. Nach der ersten großen Steigung kann man die Beine für zwei Kilometer entspannen lassen. Wer noch genug Kraft hat, kann hier links auf die Gletscherstraße abbiegen, die zur Kaiser Franz-Josef-Höhe führt. Alle anderen müssen den Weg nach rechts einschlagen und die zweite sechs Kilometer lange Steigung zum Hochtor auf sich nehmen.
Die Straße ist in einem guten Zustand, aber auch gut befahren. Es empfiehlt sich, die Straße am späten Nachmittag mit dem Rad zu befahren. Die Mittagshitze ist vorbei, der Verkehr lässt nach und mit etwas Glück kann man einen epischen Sonnenuntergang beobachten.
Beim konzentrierten Treten in die Pedale sollte man nicht vergessen, hin und wieder einen Blick nach hinten zu werfen. Es stellen sich atemberaubende Ausblicke zur Schau.
Am Hochtor angekommen geht es zuerst durch einen Tunnel, bevor man eine letzte Steigung zum Fuscher Törl hinaufsteigt.
Hier sind die Anstrengungen aber vorbei und kann das Rad ins Tal bis nach Fusch rollen lassen.
Tag 4
Von Fusch am Großglockner dauert es nicht lang, bis man bei Zell am See vorbeikommt. Der Radweg führt am Ufer des Sees vorbei, was für eine traumhafte Aussicht auf diesen sorgt. Man sollte hier auf jeden Fall einen Moment innehalten und den Moment genießen.
An Saalfelden und Leogang vorbei geht es danach aus Salzburg raus und nach Tirol. Auch hier sind die Radwege sehr gut beschildert und vermeiden die meiste Zeit die vielbefahrene Straße.
St. Johann ist auf jeden Fall einen kurzen Halt wert, bevor es weiter ins Inntal mit Wörgl, Jenbach und Schwaz geht. War es zuvor noch ein leichtes auf und ab, so ist das Inntal flach und man bei Wind gut Strecke machen.
Über den ganzen Tag verteilt kann man ständig auf weit in die Höhe ragende Berge in allen Himmelsrichtungen blicken. Das Highlight ist natürlich die Nordkette, die über Innsbruck thront.
Innsbruck ist eine tolle Stadt für einen Pausetag. In der Stadt gibt es viel zu sehen. Das Goldene Dachl darf bei der Sightseeing Tour natürlich nicht fehlen.
Tag 5
Von Innsbruck geht es über den Reschenpass nach Südtirol. Wer spät dran ist oder Pech mit dem Wetter hat, kann das flache Inntal mit dem Zug nach Landeck überspringen.
Danach beginnt eine stetige Steigung bis zur Italienische Grenze. Auf dem Weg dort hin kommt man, immer den Schildern des Radweges folgend, an der wunderschönen Innschlucht und der Finstermünzbrücke vorbei. Nach dieser steigt man rasch und steil auf die aspahltierte Straße auf, von wo es an Nauders vorbei bis zum Italienischen Grenzschild weitergeht.
Nach der Grenze wartet ein wunderschöner Anblick auf den Reschensee. Hier könnte man mehrere Stunden ausharren, wenn man nicht weitermüsste. Es gibt einen fahrbaren Weg östlich und westlich des Sees. Wer den aus dem Wasser ragenden Kirchturm sehen will, muss sich für die östliche Variante entscheiden.
Nach dem Reschensee kommt man am Haidersee vorbei, bevor man sich über einen schmalen, aber sehr gut präparierten und traumhaften Radweg ins Tal nach Prad freuen darf.
Ein Muss ist ein kurzer Halt bei Glurns, der mit weniger als 1.000 Einwohnern kleinsten Stadt Südtirols. Besonders ist, dass hier die Stadtmauern noch vollständig erhalten sind.
In Prad am Stilfserjoch kann man sich gut im Bikehotel Zentral erholen, bevor es am nächsten Tag anstrengend wird!
Tag 6
Auf los geht's los! Wer in Prad am Stilfserjoch im Südtiroler Bikehotel Zentral übernachtet, der hat nur ein Ziel: Die 48 Kehren hinauf zur Passhöhe des Stilfserjochs zu fahren.
Der 25km lange Pass ist nicht umsonst weltbekannt. Während man sich den Pass hinaufkämpft, wird man von den höchsten Bergen Südtirols umgeben. Atemberaubende Anblicke ergeben sich. Man sollte auch immer wieder einen Blick zurückwerfen und sich auch die Passstraße von oben ansehen. Solche Anblicke gibt es kein zweites Mal.
Oben angekommen darf ein Foto nicht fehlen, bevor es in Richtung Bormio geht. Es wartet eine etwa gleich lange Abfahrt wie der Anstieg.
Der Straße wird aber nicht bis nach Bormio gefolgt, sondern einige Kilometer zuvor nach rechts auf eine Schotterpiste abgebogen.
Von hier führt eine Offroadstraße zum Cancano See. Es ist sehr steil hier, aber sehr ruhig und inmitten eines schönen Tales. Hier trifft man bis auf ein paar andere Radfahrer und Wanderer niemanden - keine Autos.
Die Anstrengungen belohnen dann mit dem schönen Anblick auf den See.
Hier geht es dem Ufer entland zum Alpisella Tal. Um in dieses zu kommen, muss ein letztes Mal eine Steigung bewältigt werden, was aber auf jeden Fall mit schönen Anblicken belohnt wird. Wer Glück hat, der kann hier sogar Murmeltiere beobachten.
Die Schotterstraße ist angenehm befahrbar. Für die Abfahrt sollte man auf jeden Fall die Bremsen kontrollieren. Sie ist teilweise steil, aber nie schwierig.
Am Ende des Tages kommen wir im weltbekannten Livigno an. Hier kann man einen Tag Pause machen und ein letztes Mal originale, italienische Pizza und Pasta genießen, bevor es in die Schweiz geht.
Tag 7
Von Livigno führt eine steile Schotterstraße auf den Caschauna Pass. Anfang ist diese noch breit und wird gegen Ende immer schmäler und wird zu einem Wanderweg. Für den nur circa nur drei Kilometer langen Aufstieg sollte man sich einiges an Zeit einplanen - besonders mit einem beladenen Bike. Die Straße ist sehr steil und ein Schieben kann nicht ausgeschlossen werden.
Die Anstrengungen machen sich aber belohnt und man hat danach einen tollen Ausblick auf die Italienischen und die Schweizer Alpen.
Ins Tal führt ein vor zwei Jahren neu gebauter Flowtrail. Dieser ist auch mit einem Bikepacking Rad leicht zu befahren und macht viel Spaß! Sehr empfehlenswert.
Der Tag ist aber nicht vorbei und es folgt ein zweiter Pass - der Albula Pass. Dieser ist nicht allzu lang und nie extrem steil. Die Abfahrt ist dafür aber lang und man kann ganz entspannt bis fast nach Thusis rollen. Hier gibt es einen Campingplatz, wenn jemand den Tag beenden will. Anderenfalls kann man noch etwas Strecke machen und weiter in Richtung der Rheinschlucht fahren. Diese sollte man aber bei Tageslicht sehen, weshalb es Sinn macht, bei Bonaduz zu übernachten.
Tag 8
Wir starten den Tag mit einer leichten Steigung durch den Wald, immer dem Rhein und der gleichnamigen Schlucht folgend. Die Aussicht von oben ist sehr schön, der Fluss ist hellbllau und es hängt ein mystischer Nebel in den Bäumen.
Wir folgen der flachen Straße für fast 70km bis Rueras am Fuße des Oberalp Passes. Dieser schlängelt sich gleichmäßig nach oben, ist immer gleich steil und der Verkehr hält sich in Grenzen. So bleibt den Autos immer genug Platz zum überholen.
Ringsherum ragen die Berge in die Höhe und man kann viele grüne, weite Wiesen sehen. Oft sind sie von Kühen besucht, die dorte gemütlich grasen oder schlafen.
Von der Passhöhe geht es am Oberalpsee vorbei zurück ins Tal nach Andermatt. Hier kann man gut Kraft tanken für die nächste Herausforderung: den Furka Pass.
Über den Gotthardtunnel fahrend geht es immer flach und fast geradeaus zum Furka Pass. Diesen kann man schon von weitem mit seinen Kehren sehen. Von unten kann man den Großteil aller Kehren und eine Hütte am Horizont sehen.
Dieser Punkt markiert ungefähr Halbweg. Von hier geht es immer dem Hang entlang zur Passhöhe. Es sind nur noch wenige Kehren zu bewältigen.
Im Bereich der Passhöhe liegt noch Schnee und es kann bei Nebel und Wind auch kalt werden.
Der Downhill vom Furka Pass ist einmalig. Man kommt am bekannten Hotel Belvedere vorbei und kann von oben die unglaubliche Szenerie bestaunen. Zur rechten sieht man einen weiteren Pass - den Grimsel Pass - wieder in die Höhe steigen und nach vorne geht es über viele Kehren nur noch nach unten ins Tal.
Tag 9
Der Radweg von Münster nach Sion im Rhone Tal ist bis auf einen empfehlenswerten Römerweg am Beginn des Tages nicht sonderlich spannend.
Man kann immer dem Radweg folgen und flach nach Sion rollen. Im Sommer kann es hier heiß werden.
Tag 10
Der Sanetsch Pass ist ein Highlight im Wallis. Mit seinen 25km ist er nicht gerade kurz. Zu Beginn findet man sich zwischen Bergen und Wald wieder und kann nicht genau sehen, wo der Pass enden wird.
Am Straßenrand stehen hier Schilder, die die Steigung und verbleibenden Kilometer zur Passhöhe anzeigen. Auch hier ist ein Blick nach Hinten sehr zu empfehlen. Bei guten Wetter kann man die schneebedeckte Bergkette sehen, die die Schweiz von Italien trennt.
Je weiter man nach oben kommt, umso mehr blumenbedeckte Wiesen kommen zum Vorschein, aber auch immer mehr Gletscher sind ringsum zu sehen. Oben angelangt wartet der Sanetschsee mit einer Sackgasse auf die Rennradfahrer und Gravelbiker. Von hier führt nur noch ein schmaler und steiler Wanderweg in Richtung Berner Oberland.
Hier steht aber eine Seilbahn, mit der man ins Tal fahren kann und auch das Fahrrad mitbringen kann.
Am bekannten und reichen Gstaad geht es dann weiter nach Jaun. Hier spricht man kurz Deutsch, bevor es in der Gegend von Jaun wieder einen Mix aus Französisch und Deutsch gibt.
Tag 11
Von Jaun führt eine Offroad Route zum Schwarzsee. Zuerst ist die Straße noch asphaltiert, doch nach einen Bauernhof bei Kilometer 20 verwandelt sich diese sich in Schotter. Es geht weiter zum Pouta Tchivra Hof, von wo man wenige Höhenmeter über einen Traktorweg abwärts fahren muss. Falls man sich nicht sicher ist, die Leute dort helfen gerne weiter. Kurz nach dem Hof teilt sich der Weg.
Rechts ist ein eiserner Gatter, links führt der Weg noch ein paar Meter der Wiese entlang. Wir haben uns für die rechte Variante entschieden.
Schlagartig wird der Wiesenweg nur noch ein schmaler Wanderweg und wird sehr schwer fahrbar bis er nach wenigen hundert Metern nicht mehr fahrbar ist. Das Rad muss geschoben und getragen werden. Auch eine kleine Flussdurchquerung ist dabei. Wer gern im Schlamm gräbt und auch nicht davon zurückschreckt, sein Rad schieben und tragen zu müssen, ist diese Route genau richtig. Für alle anderen ist wahrscheinlich die linke Variante über den S1 Trail besser (ohne Gewähr).
Nach dem hike a bike kommt man wieder zurück auf eine breite, aber steile Schotterstraße, bevor es der Downhill zum Schwarzsee beginnt.
Wer am selben Tag noch nach Bern kommen will, muss den Anstieg zum Gurnigel Pass auf sich nehmen. Dieser ist angenehm, das es immer wieder kurze, flache Stücke zum Ausruhen gibt. Lokale Bauern verkaufen hier in öffentlich zugänglichen Kühlschränken lokale Spezialitäten wie Wurst, Käse, Marmelade, ....
Wer Glück mit dem Wetter hat, kann von der Passhöhe am Gurnigel Pass Eiger, Mönch und Jungfrau sehen.
Von hier geht es fast nur noch Bergab und kann dem Radweg nach Bern folgen. Man kommt an vielen Dörfern vorbei und findet immer was sich zu stärken.
Tag 12
Von Bern nach Zug geht es Zug um Zug. Die Berge sind hinter uns und für den Anfang geht es nur noch hügeliger weiter. Es macht Spaß, durch die Felder und Wälder zu fahren. Die Straßen sind meistens Asphaltiert und man ist auf nur wenig befahrenen Straßen unterwegs. Das einfachste, um nach Zug zu kommen ist, den Radwegen zu folgen. Die Schweiz hat ein sehr gut ausgebautes Radwegenetz. Die Veloroute 94 führt am Sempachersee über 140km nach Zug.
Am Zugersee ist ein Campingplatz. Dieser ist allerdings direkt neben den Zuggleisen und es kommen im 5-Minutentakt Züge vorbei.
Tag 13
Wie schon auf dem Weg von Bern nach Zug folgt man auch auf dem Weg nach Konstanz den ausgeschilderten Velowegen. Ein schöner Weg ist die Veloroute 41.
Bevor man auf diese auffahren kann, wird mit der Fähre der Zürichsee überquert. Von Horgen legt diese im Viertelstundentakt ab und bringt Autos und Radfahrer nach Meilen.
Nach dem See ist eine kurze Steigung zu bewältigen, bevor es immer flacher wird. Auf dieser Route wird fast ausschließlich Asphalt befahren.
Die Einfahrt nach Konstanz ist interessant. Inmitten der Stadt muss man durch einen Grenzposten fahren, der die zwei Städte Kreuzlingen und Konstanz teilt.
Den Abend am See zu verbringen ist ein Muss.
Tag 13
Von Konstanz fährt die Fähre nach Meersburg und nimmt auch Fahrradfahrer mit. Von dort geht es über den flachen Radweg entlang des Bodensees nach Friedrichshafen zum Bahnhof.
Tag 14
Mit dem Zug wurde die Strecke zwischen Friedrichshafen und Bregenz übersprungen und Deutschland wurde verlassen. Im Österreichischen Vorarlberg geht es durch die hügelige Landschaft (Straße) ins Deutsche Allgäu. Am Straßenrand begrüßt sofort das Schild mit "Freistaat Bayern".
Um nach Sonthofen zu kommen, muss eine vier Kilometer lange und zehn Prozent steile Steigung hinter sich gebracht werden. Der Downhill belohnt danach aber.
Die eigentliche Route würde nach Sonthofen führen, allerdings hat ein Unwetter einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Tag 15
Eines der Highlights der gesamten Tour ist Etappe 15.
An Sonthofen vorbei geht es über die Jochstraße wieder nach Österreich. Auf dem Weg schlängelt sich eine schöne, nicht zu steile Straße bis zur Grenze.
Oben angelangt empfängt ein schöner Anblick mit Bergwänden die Radfahrer in Österreich. In Fahrtrichtung sollte man danach rechts am Haldensee vorbeifahren. Die Schotterstraße ist zwar stark von Wanderern besucht, aber der Blick auf den See und die im Hintergrund thronenden Berge sind es wert.
Nach einem kurzen Downhill nach Reutte kommt man zum Plansee. Die Straße hierher ist immer asphaltiert.
Wer nicht die gesamte Etappe an einem Tag machen will, könnte hier gut übernachten. Der smaragdgrüne See lädt auf jeden Fall dazu ein.
Wen es weiterzieht, der kommt bei der Zugspitze und Garmisch Partenkirchen vorbei und muss nach Wallgau treten, um an der Isar entlang zum Sylvensteinsee zu kommen.
Die asphaltierte Straße ist eine Mautstraße, weshalb sich der Verkehr in Grenzen hält. Allerdings war diese gesperrt und man musste am anderen Ufer der Schotterstraße folgen. Diese ist mit einem Gravelbike gut befahrbar. Besonders zum Sonnenuntergang ist diese Straße und die gesamte Gegend sehr empfehlenswert. Ein wunderschöner Anblick! Auf jeden Fall immer wieder zurückblicken!
Das Gebiet ist Naturschutzgebiet und man darf hier nicht Campen. Beim Ort Fall gibt es einen Nachtparkplatz für Camper - inmitten von Bäumen. Hier das Zelt aufzubauen war sehr schön und angenehm.
Tag 16
Der Abschnitt vom Sylvensteinsee zum Tegernsee ist angenehm und nicht steil.
Von dort beginnt das Gravelabenteuer und der Abschnitt bis zur Österreichischen Grenze ist fast ausschließlich Schotter. Teilweise sind die Steigungen knackig, aber nie zu steil, sodass man schieben müsste. Hier gibt es keine Möglichkeit, Essen in einem Shop zu kaufen, weshalb man genug Snack mithaben sollte.
Ab der Grenze führt die Bundesstraße nach Kufstein. Hier bewegt man sich immer auf der vielbefahrenen Straße.
Tag 17
Mit dem Abstecher nach Kufstein spart man sich ein paar Höhenmeter durch Deutschland.
Von hier geht es am Walchsee vorbei wieder nach Deutschland und Ruhpolding. Hier kann man gut die Vorräte auffüllen, bevor eine kurze und leichte Steigung nach Bad Reichenhall führt. Von dort ist es nicht mehr weit nach Salzburg und die Grenze wird ein letztes Mal überquert. Durch die Vorstadt geht es bis ins Zentrum zum Bahnhof, um mit dem Zug bis nach Amstetten zu fahren.
In Amstetten angekommen müssen noch 55km bis nach Lunz am See zurückgelegt werden. Auf dieser Strecke steigt die Straße konstant leicht an, bis sie zum Ende hin immer steiler wird. Gefahren wird hauptsächlich auf der Straße.
Nach Gaming hat man zwei Möglichkeiten, nach Lunz am See zu kommen. Die schönere und weniger befahrene Variante ist jene in Fahrrichtung rechts.